Balzac und die kleine chinesische Schneiderin : Roman

Dai, Sijie, 2001
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Medienart Buch
Verfasser Dai, Sijie Wikipedia
Beteiligte Personen Waeckerlin Induni, Giò [Übers.] Wikipedia
Systematik Je - J - Erzählungen
Schlagworte belletristische Darstellung, China, Junger Mann, Bergdorf, Geschichte 1971-1974, Umerziehung
Verlag echomedia
Ort Wien
Jahr 2001
Umfang 199 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage Ungekürzte Taschenbuchausg.,
Sprache deutsch
Verfasserangabe Dai Sijie. Aus dem Franz. von Giò Waeckerlin Induni
Annotation China 1971. Im Zuge der Kulturrevolution werden der 18-jährige Luo und sein 17-jähriger Freund zur Umerziehung in ein abgelegenes Bergdorf geschickt, wo sie jeden Tag harter körperlicher Arbeit ausgesetzt sind. Als die jungen Männer eine Tages auf die Tochter des Schneiders treffen, verlieben sie sich beide in sie. Sie begreifen schnell, mit welchen Tricks sie sich das Leben in der Verbannung etwas angenehmer gestalten können. Durch einen Zufall erfahren sie, dass der Brillenschang, ein weiterer Junge, der zur Umerziehung aufs Land geschickt wurde, einen mysteriösen Lederkoffer mit westlicher Weltliteratur besitzen soll. Sie helfen ihm, als dessen Brille, ohne die dieser fast blind ist, kaputt wird und als Gegenleistung borgt der Brillenschang ihnen eines seiner verbotenen Bücher: „Ursula Mirouet“ von Balzac. Luo und sein Freund sind ganz fasziniert von dieser anderen Welt, die ihnen dadurch eröffnet wird und für sie ist nichts mehr so wie es vorher war. Durch dieses Buch gelingt es Luo das Herz der kleinen Schneiderin, die nur wenig lesen und schreiben kann und darum begierig darauf ist, etwas zu lernen, für sich zu gewinnen. Doch der Brillenschang weigert sich, den beiden weitere seiner kostbaren Romane auszuleihen und als dann die Nachricht laut wird, dass der Knabe das Dorf verlassen darf, da er Arbeit gefunden hat, macht sich Verzweiflung in den beiden Studenten breit, denn mit der Abreise des Brillenschangs verschwindet auch der Lederkoffer mit den heiß begehrten Büchern. In einer Nacht- und Nebelaktion gelingt es ihnen jedoch unter Aufbietung all ihrer Nerven und Kräfte den Koffer zu entwenden und ihn in ihre bescheidene Hütte zu bringen. Die Lektüre der "verbotenen Bücher" lässt sie zumindest im Geiste der kräftezehrenden Realität entkommen. Die Bücher von Balzac, Dostojewski, Stehndal, Dumas und anderen Autoren der Weltliteratur verändern das Leben der beiden von Grund auf und auch die kleine Schneiderin ist hingerissen von den Büchern, die ihr Luo vorliest und auch ihr Leben bleibt davon nicht unbeeinflusst. Unbewusst und ungewollt tragen die beiden jungen Männer durch das Erzählen der Romanhandlungen zur Emanzipation der kleinen Schneiderin bei: Sie entdeckt ihr Selbstwertgefühl und beschließt gegen den Willen ihres Großvaters das kleine Bergdorf zu verlassen, um in der Stadt ihr Glück zu suchen. Sie hat die Hoffnung, in der Stadt das zu finden, was ihr die Frauen in Balzacs und Flauberts Romanen vorleben: Selbständigkeit und Anerkennung.

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