Ein langer Sommer voller Wunder

Horvath, Polly, 2005
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Medienart Buch
ISBN 978-3-407-79900-5
Verfasser Horvath, Polly Wikipedia
Beteiligte Personen Brandt, Heike Wikipedia
Systematik Je - J - Erzählungen
Schlagworte Kinderbuch, Familie, Mädchen, Alltag, Trauer
Verlag Beltz & Gelberg
Ort Weinheim
Jahr 2005
Umfang 160 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Polly Horvath
Annotation Ihre Eltern sind tot, heißt es, beim Sturm auf hoher See ertrunken. Doch daran glaubt Primrose, 11, nicht. Sie glaubt an Wunder. Felsenfest. Und sammelt, bei ihren Begegnungen mit ganz und gar ungewöhnlichen Menschen, Wundergeschichten zu Rezepten von Lieblingsgerichten. Und behält am Ende Recht ... (ab 11) Wie fängt ein Wundersommer an? Mit einer Katastrophe. Von hoher See kommen die Eltern der 11-jährigen Primrose nicht zurück. Der Ozean hat sie verschluckt, den Fischer und seine Frau, die ihm in den Sturm gefolgt ist, um ihn zu retten. Wie konnte sie nur!, sagen die Besserwisserspießer aus dem kanadischen Küstenkaff Coal Harbour. Sie kommen wieder, sagt Primrose ganz leise und schwänzt den Trauergottesdienst. Das ist wahre Liebe!, sagt Kate Browser, Köchin und Inhaberin des ungewöhnlichsten Restaurants der Welt, weil dort alles auf Waffeln serviert wird. Bei ihr findet Primrose immer eine offene (Küchen-)Tür. Und ein offenes Ohr. Was ein Glück ist, kein Wunder, in diesem Sommer, der vor allem ein langer ist, und in dem Wunder sich, nun ja, sagen wir mal, bis zur Unkenntlichkeit verstecken. Gut, Primroses Onkel Jack, Seebär bei der Marine, sattelt zwar um, wird Immobilienhai, und nimmt Primrose bei sich auf. Aber was, bitte, soll ein Wunder sein daran, dass Primrose erst einen Zeh verliert (weil sie in einen Lastwagen rennt) und dann eine Fingerspitze (weil sie sich in ihrem eigenen Angelnetz verheddert). Dass der Zweitonner nicht mehr erwischt hat? Ja! Dass das Meer sich nicht die ganze, sondern nur ein ganz kleines Stückchen Primrose geholt hat? Ja! Dass immer gilt, was Primrose einmal zu hören geschenkt und selbst zu spüren bekommt: "Und wenn's einem noch so hundsmiserabel geht - trotzdem kann man Freude im Herzen spüren. Freude ist etwas Lebendiges." Noch mal ja! Denn der Tenor dieses tatsächlich wundervollen Romans ist in keinster Weise larmoyant-tränendrüsig, dramatisch-ausweglos, pastoral-beschönigend oder gar platt-wegweisend. Im Gegenteil. Einfühlsam und mit einfallsreicher Das-gibt's-doch-nicht-Lakonie erzählt Polly Horvath beides: vom Schmerz, von der Linderung. In kleinen Schritten. Oder ganz anders, als man denkt. Von Wundern auf den zweiten Blick. Die lässt Primrose sich nicht ausreden. Beharrlich hält sie jeden Tag Ausschau nach den Eltern, schreibt Rezepte auf von Lieblingsspeisen der Menschen, die ihren Weg kreuzen, stellt dabei die Frage der Fragen - ob es das gibt: Glauben wider alle Vernunft? Oder: "dass das menschliche Herz voller Hoffnung ist." Und bekommt auf diese Weise nicht nur eine Sieben-Sterne-Rezeptsammlung zusammen, zu der Onkel Jacks Zimtbrötchen genauso dazugehören wie das Teegebäck der übereifrigen Psycho-Lady Miss Honeycut, selbst reichlich durch den Wind, die chinesischen Nudel-Karamell-Kekse von Evie und Bert, den besten Übergangs-Pflegeeltern, und natürlich Kates Waffeln, sondern vor allem: lauter Geschichten von Wundern. Und als das achte Weltwunder von Coal Harbour am Ende geschieht, als Primroses Eltern wirklich zurückkehren, ist das darum nur folgerichtig. In einem Buch, das beweist, was es erzählt. Glaubenssätze, poesiealbumsreif. Erfahrungsschätze. (Lebens-)Rezepte. Wunder auf Waffeln serviert. *ag* Christine Knödler

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