Der Herr der Nussknacker

Lawrence, Iain, 2004
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7725-2246-8
Verfasser Lawrence, Iain Wikipedia
Systematik Je - J - Erzählungen
Schlagworte Krieg, Jugendbuch, erster Weltkrieg, Spielen, Frieden
Verlag Freies Geistesleben
Ort Stuttgart
Jahr 2004
Umfang 224 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Iain Lawrence
Annotation Im Spiel mit seinen Holzsoldaten verarbeitet der 10-jährige Johnny die Berichte seines Vaters aus dem Ersten Weltkrieg - ein überzeugendes Anti-Kriegsbuch! (ab 12) Oktober 1914: Der Vater des 10-jährigen Johnny meldet sich freiwillig für das britische Heer. Anfangs klingen seine Briefe an den Sohn von der Westfront begeistert, dann erzählen sie vom Dreck und von der Angst. Mit jedem Brief schickt er selbst geschnitzte Soldatenfiguren, denen er gleichsam eine Seele einhaucht: es sind schreiende, gequälte Männer. Mit diesen spielt Johnny bei seiner Tante am Land den Krieg nach - und voraus. Er merkt, wie eng Spiel und Realität verknüpft sind. Mit der Mitschülerin Sarah veranstaltet er einmal ein fürchterliches Schlammgefecht. Als bald darauf ihr Vater fällt, gibt sie dem Spiel die Schuld. Johnny mobilisiert daraufhin seine Engländer zu einem Großangriff auf die Deutschen. Er fühlt sich als Gott, als "Herr der Nussknacker", der den Krieg entscheidet. Doch das Leid des realen Krieges holt ihn immer wieder ein: in der Angst um den Vater, in der Begegnung mit einem Soldaten, der sich selbst zum Krüppel geschossen hat, in der Sorge um die Mutter, die in der Munitionsfabrik durch Bomben sterben könnte. Gespräche mit dem Lehrer helfen dem Jungen, den Wahnsinn ein wenig zu verstehen. Johnny lässt seine Armeen daraufhin friedlich Weihnachten feiern. Und tatsächlich - so schreibt der Vater - gab es 1914 für einige Stunden Weihnachtsfrieden an der Westfront. Inspiriert von Erzählungen und Erlebnissen seines Großvaters, der im Ersten Weltkrieg diente, ist Iain Lawrence ein flammendes Anti-Kriegsbuch gelungen, das Jugendliche wie Erwachsene gleichermaßen anspricht. Doch wer spielt heute noch mit Zinn- oder Holzfiguren Krieg? Aufwändige Simulationen lassen für jedes Kind die Grenzen zwischen Medien-Wirklichkeit und Computerspiel beinahe völlig verschwinden. Johnny könnte genauso gut ein Londoner Junge sein, der am Bildschirm Armeen ausradiert und dessen Vater in der Hölle des Irak verzweifelte Mails schreibt. *ag* Johann Waser

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